lichterfeste.




das beste an einem mulitkulturellen haushalt ist die verdoppelung jeglicher feste.
ich für mein teil liebe ostern, pfingsten, advent und weihnachten, und ich versuche dabei, bezüglich deko und küche möglichst alles zu geben.




umso erpichter war ich darauf, als ich den aba kennenlernte, mich auch den traditionen seines volkes zuzuwenden, und so wühlte ich in schränken und kisten, bis ich nicht nur einen stapel seidig schimmernder kleiner mützchen in allen farben hervorzauberte, sondern auch -zu meinem großen glück- handbemalter pessach-teller und eines shabbat-sets ( 2 leuchter mit passendem wein-becher) sowie einer mit hebräischen lettern bestickter decke fürs brot angesichtig wurde. alles etwas zerknittert bzw. angelaufen, aber ein silberbad mit salz und alufolie schuf schnell abhilfe. eine ganze zeitlang haben wir dann am freitag aus spass challah (hefezöpfe) gebacken und kerzen angezündet und lieder gesungen- und waren ganz bestimmt  damit die einzigen in ganz quickborn. eigentlich wären diese bräuche ja gang und gäbe geblieben in unserer gesellschaftlichen landschaft, aber leider gottes wurden wir ja dieser vielfalt brutal beraubt, und somit haben jüdische sitten heutzutage einen eher exotischen touch.

in die weihnachtszeit lappt immer das jüdische lichterfest chanukkah. man braucht diesen berühmten neunarmigen leuchter, die chanukkia (es gibt auch einen siebenarmigen, der hat aber einen andere bedeutung).dann braucht man spezielle bunte kerzen, möglichst in kosherer qualität. (ich weiss jetzt eigentlich gar nicht, was an einer kerze kosher sein kann....)



und während der christenmensch erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier zählt, entzünden die kinder israel jeden tag, neun tage lang, immer ungefähr um diese zeit, nacheinander die kerzen eins bis neun. dazu flitzen kleine bunte kreisel, die treidel, auf dem tisch herum und aba singt fröhliche lieder in gutturaler sprache, und wenn ich ein wort erkenne, singe ich das an passender stelle mit.






 

dazu ein schönes glas roten wein, und jeder fühlt sich mit seinen wurzeln verbunden!





Kommentare

  1. Schön geschrieben! Ich stelle fest, das ich über Chanukka leider fast gar nichts weiß. Also die Entstehungsgeschichte, die kenne ich so rudimentär (das Öl im Tempel, das eigentlich nur noch für eine Nacht Licht reichen sollte, dann aber doch neun Nächte lang brannte oder so), aber ich weiß quasi nichts darüber, wie es gefeiert wird, außer, das dieser neunarmige Leuchter dabei eine Rolle spielt. Und das, wo ich mindestens drei jüdische, bzw. israelische Kochbücher und einen schönen siebenarmigen Leuchter (ich glaube, der heißt Menora?) aus Jerusalem mein eigen nenne.
    Nun ja. Wie sagt man?
    Happy Chanukka!

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  2. Ganz wunderbar geschrieben und so stimmungsvoll, schöne Bilder dazu. Der Advent ist eine verzauberte Zeit und muss gebührend gefeiert werden. Das ist die schönste Adventszeit, an die ich mich seit vielen, vielen Jahren erinnern kann.
    Liebe Grüße, Svenja

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  3. @ zimtapfel: ich weiss auch nicht viel über die geschichten, ich vergesse das auch immer alles wieder, muss ich gestehen. deshalb ja der link zu wikipedia.... :)

    @ hans: klar, warum nicht? gute idee!

    @ svenja: ja, ich finde auch, dass es dieses jahr besonders schön ist, wohl auch durch die kälte und den schnee :)

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  4. Haaaach, schön!
    Wie habt ihr denn den Heiligabend geplant, falls man fragen darf?

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  5. @ juliane: ganz normal. mit gänsebraten (gans mit sechs beinen, wohlgemerkt, ich werde berichten.) tannenbaum, weihnachtsoratorium. in den tagen läuft auch gerade gar nichts jüdisches rein, chanukkah ist ja nun vorbei. man könnte natürlich mal wieder nen kleinen shabbat anzetteln, hat das jesuskind schliesslich auch gemacht :)

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  6. hi,
    das ist ja total spannend.
    hab deinen eintrag mit großen interesse gelesen.
    man weiß so weing übereinander.
    ....und könnte doch so unendlich viel von einander lernen.
    heut hab ich was dazu gelernt.
    danke dir dafür.
    lieben gruß
    dieter

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