Blog-Gedanken

Ja, so ist das mit Blogs. Einige sind erratische Blöcke, nicht totzukriegen. Ihre Betreiber schreiben jahre-und jahrzehntelang mit nie versiegender Energie, und sie haben die Bewunderung solcher Bloggerinnen wie mir, die sich immer mal wieder an die Tastatur begeben, es aber ebenso schnell wieder "ruhen" lassen. Gottseidank aber löschen sehr viele On-and-Off-Blogger ihre Blogs nicht. Warum auch? Man kann ja immer mal wieder schreiben, und man muss auch die Lücken nicht füllen, sondern einfach da wieder weiterschreiben, wo man gerade ist. In den Sommerferien kochte ich. Ich tat fast nichts anderes. Alles, was ich mir vorgenommen habe, und was ich auch bis dahin immer im Sommer gemacht habe, fiel meinem Koch-Wahn zum Opfer. Garage aufräumen, Keller ausmisten. Steuererklärung. Ich putzte die Küche, ging täglich mit Mami auf den Märkten und Höfen und oFischkuttern  der Umgebung einkaufen, stellte unser gesamtes Versorgungs-Konzept auf "regional", "saisonal" und weitgehend "bio" um, buchte auf unbestimmte Zeit das Milchtaxi und die Gemüsekiste und...kochte! Und fotografierte hingebungsvoll meine Kreationen. Beschäftigte mich 'mit Techniken und grossen Sterneköchen, las Jürgen Dollase und sah alles vom Perfekten Dinner bis zum Kampf der Köche. Jeden Abend bekamen meine beiden Lieben die schönen Teller vorgesetzt und ich hatte somit jeden Abend einen Auftritt samt Applaus und/oder Kritik und Bewertung. Meine persönliche Koch-Challenge. Und da trieb es mich tagelang um: ich möchte einen Foodblog!!! Ich kreierte, ich fotografierte, und David half mir bei unseren morgendlichen Walking-Touren am Kanal, Namen zu erfinden. Aber all die tollen Foodblogs, die es schon gibt, entmutigten mich. Da sind die Fleiss-Blogger am Werke. Die kennen sich total aus. Die haben nicht nur das edelste Kochgeschirr und die unendliche Energie, sich diesem Thema mit Leib und Seele zu verschreiben, nein, sie wissen auch etwas über Foodfotografie und haben das fetteste Equipment um den Herd herumstehen, Lampen, Stative, Highendkameras mit gigantischen Objektiven, kochen und posten für die schnelllebige Welt, die sich blitzartig dem nächsten Autor zuwendet, sobald man nachlässt. Nein, ein reiner Foodblog, das entspricht wohl nicht meinem bunten Leben, in dem ich von einem glühenden Interesse zum nächsten springe und am Ende mit allem zusammen ein glückliches, wenn auch oft ganz erschöpftes Kreativmonster bin.

Kaum hat die Schule/Musikschule wieder angefangen, gibt es abends Zusammengeschmortes aus dem wiederentdeckten Römertopf oder die schnelle Gemüsepfanne....nicht so wirklich fotogen, aber herrlich einhändig aus dem dampfenden tiefen Teller vorm Fernseher genossen. Alles hat eben seine Zeit, und die Herbstferien sind ja sehr bald schon.

Was wollte ich eigentlich erzählen? Ach ja, das Bloggen. Dieses Jahr sollte für mich ganz bewusst eine Art Sabbatical sein. Am Neujahrsmorgen sass ich hier zuhaus und dachte, wie gut es mir doch geht, so unglaublich wohl und gut. Kein Stress, keine Sorgen....einfach nur zu Hause sein und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und meinem Brotberuf nachgehen...eine ganz erholsame Zeit in meinem Leben, aber was will ich eigentlich überhaupt mal machen? Hm....Musik erstmal nicht so. War ein bisschen viel in den letzten Jahren. Malen....tja.....grosse Reaktionen hab ich bei meiner 3monatigen Solo-Show in Itzehoe nicht bekommen, und es drängt mich auch nicht so richtig druckvoll an die Staffelei. Will ich Bücher lesen, Bücher schreiben, Videos drehen, Comics zeichnen...hey- Comics zeichnen???

Ja eigentlich wollte ich schon immer Comics zeichnen. Wie fantastisch, dass mich Franziska Ludwig von purefruit anmailte, dass sie meinen Blog,äh...diesen Blog hier, gesehen hätte und mich nun bittet, beim nächsten purefruit-Magazin mitzumachen. Das macht mich so happy, dass ich den ganzen Tag herumtanzen könnte, denn ich finde purefruit richtig geil, und die mir gestellte Aufgabe auch. Am 15.11. ist deadline, bis dahin sieht man mich hier so......zeichnen!!!!




Und nun gibt es doch nicht den ultimativen Gesche-Kochblog, sondern ich schreibe hier weiter, immer mal wieder, immer weiter, Jahr für Jahr, und ich hab diese Seite mit meiner Bilder-Homepage verbunden mittels eines buttons, und hier darf weiterhin meine bunte inskonsequente, unperfekte, launenhafte Welt existieren, on and off....und die Fress-Bilder vom Sommer kann ich ja trotzdem bei Gelegenheit mal posten, und wenn ich nicht zu faul bin, gibt es auch die Rezepte dazu.

Während nun das Biogemüse im Römertopf vor sich hinschmurgelt, teste ich Software. Haha, Gesche, die Software-Testerin. Gottseidank muss man sich heute ja nicht mehr mit komplizierten Programmen rumplagen, zum Glück gibt es für jede Lebenslage eine App. Ich liebe Apps! Photoshop schaffe ich in diesem Leben ganz bestimmt nicht mehr, aber eine Comic-App, mit der ich aus meinen Tuschen Graphic Novels erstellen kann, kommt mir sehr zupass!

Hier ein Demo sozusagen:



und? Die Bildunterschriften sind zu klein *stöhn*....bis man da so das richtige gefunden hat, wird noch viel installiert und deinstalliert, fürchte ich.

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