ode an einen rasenmäher.

wenn dein auto in der werkstatt ist
und du merkst
daß an dem schlüsselbund deines leihautos
dein haustürschlüssel fehlt
weil der mit in der werkstatt ist
und du so frierst
denn es ist frühling
und du hast die dünne jacke an
und der einen schlüssel hat
kommt spät nachhause
und kein nachbar einen schlüssel hat
und du soooo müde bist vom unterrichtsnachmittag
und dir gar nicht vorstellen kannst
dich jetzt für zwei stunden ins visit zu setzen
und kaffee zu trinken bis der kardiologe kommt
oder bier bis dir der kopf auf die tischplatte sinkt
und du dich in deiner ratlosigkeit
plötzlich
daran erinnerst
daß dein nachbar feuerwehrmann ist
zu dessen berufsbild
das "gewaltfreie öffnen von türen"
im brandfall gehört
und du den kopf durch die hecke steckst
in der vagen hoffnung
auf ein lebenszeichen
und dann die schönste musik erklingt
das aufbrüllen seines rasenmähers
und du nach hinten rast
und mit den armen wedelst und auf und ab springst
und er den mäher stoppt
dich unverwandt anschaut
und sagt: sie sehen nicht gut aus, was' los?
und wenige sekunden später öffnet sich wie durch zauberhand
deine tür
dann weißt du
daß das doch stimmt
das mit den engeln.

Kommentare

  1. @ gute idee! ich dachte nämlich an ein getränk, aber der sieht so fitness-artig aus, der trinkt bestimmt nur red bull. kuchen, genau! vielleicht sollte ich nochmal die puddingschnecken probieren ;-)

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Oh wie nett, nun werde ich schon beim Bloglesen dezent zur Arbeit getrieben, den Oden des Horaz. Ist das Schicksal?
    Übrigens Glückwunsch zu diesem Prachtexemplar von Nachbarn!

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  4. Wundervolles Gedicht!
    Das könntest du noch ausdrucken und zum Kuchen dazugeben. :-)

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  5. vielleicht sollte ich doch mal endlich umziehen? mein vermieternachbar würde NIEMALS den rasenmäher ausschalten, bevor nicht alles plattgemäht ist auf seinem möchtegerngolfrasen. meinetwegen schon gleich gar nicht. schön, dass du wieder im warmen bist!

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  6. @ feronia: nein, das nennt sich synchronizität;-)
    @ zimtapfel: eine sehr gute idee! :-)
    @ mo jour: ich lächele nur milde. ich habe neun jahre da gewohnt, wo du deinen löwenzahnberg fotgrafierst. ich weiß alles. und sage: zieh um!

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  7. Man muss ihn doch lieben, den A. Am schönsten war damals, als er die Tür für mich eben gesprengt hatte (oben ohne 0.0 ) und die Bühne verließ mit den heldenhaften Worten: "Nicht nachmachen".

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  8. @ nö: ja, an die szene mußte ich ja denken, als mir einfiel, daß er mir helfen könnte.

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